TAIWASTE

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Filmstill
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Nuclear waste storage site Lan-Yu, Taiwan
Exhibition view @ Apartment der Kunst, München, 21.09.2019
Exhibition view @ Apartment der Kunst, München, 21.09.2019
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TAIWASTE (2020)

25min, fictional documentary / experimental documentary, Taiwan
EN: As one of the many nuclear-powered countries, Taiwan is constantly facing the issue on how to deal with its nuclear waste. After decades of controversial governmental decisions, a new solution seems possible.
DE: Als eines der vielen Länder, das auf Atomkraft setzt, steht Taiwan ständig vor der Frage, wie es mit seinem Atommüll umgehen soll. Nach Jahrzehnten kontroverser Regierungsentscheidungen scheint eine neue Lösung möglich.
CREDITS

Germany/Taiwan 2020, colour, 25 Min, Mandarin with engl subtitles
Directing: Patrik Thomas,
DoP: Patrik Thomas, Inês Alves
Sound: Inês Alves, Mad Zhou, Yu Chi Cheng
Production assistant:Yu Chi Cheng, Anna Mo, Yuki Wang
Line producer: Anna Mo
Production: THE RANDOM COLLECTIVE

SCREENINGS

2023 – Regensburger Kurzfilmwoche, Regensburg, Germany
2020 – Festival des deutschen Kinos “FILMZ”, Mains, Germany
2020 – Regensburger Kurzfilmwoche, Regensburg, Germany
2021 – MFW6 Filmweek: Asian Premiere at the Bali, Indonesia / Eco Film Festival, Kuala Lumpur, Malaysia

EXHIBITIONS

2023 – EMAF – European Media Art Festival 36, Osnabrück, Germany, with ExCine Leipzig
2022 – THE TIDE IS HIGH, Hessische Kulturstiftung, Kunsthaus Wiesbaden
2019 – Apartment der Kunst / Apartment of Art, Munich, Germany
2019 – TAV Taipei Artist Village Taipei, Taiwan

PRESS

Regensburger Kurzfilmwoche 2020: FFF Bayern-Förderpreis

BF Jury: Martin Blankemeyer, Martina Dobrusky, Stefan Möhl
Title: Taiwaste
Director: Patrik Thomas

BEGRÜNDUNG DER JURY:
Atomkraft wäre so schön CO2-neutral, wenn da nur nicht das Unfallrisiko und die Endlagerproblematik wären. In Taiwan – so erzählt uns Patrik Thomas in seinem Film “Taiwaste” – hat die Regierung dafür nun eine Lösung gefunden. Wenn niemand den gesammelten Atommüll vor seiner Haustür haben mag, sollen eben alle ein kleines Bisschen davon aufnehmen, so wird die Belastung immerhin gleichmäßig verteilt.
Und so gehen Mitarbeiter von “Taiwaste”, der staatlichen Entsorgungsagentur, in Taipeh von Haustür zu Haustür, um jedem und jeder seinen Mini-Castor zu übergeben – und auf die drakonischen Strafen hinzuweisen, die diejenigen erwarten, die sich weigern. Um uns im nächsten Schnitt die Subversion des Untergrunds vorzuführen, die solche staatlichen Maßnahmen auf den Plan rufen – jugendliche Hacker, die die GPS-Module der Atommüllbehälter manipulieren…Was irrwitzig klingt, könnte doch real sein in unseren irrwitzigen Zeiten. Und so verwendet auch Patrik Thomas in seinem Kurzfilm “Taiwaste” die Gestaltungsmittel des Dokumentarfilms, um uns zu fordern und zu verunsichern. Ist es real? Ist es Fiktion?Wir waren begeistert und verleihen Patrik Thomas für seinen Film “Taiwaste” den FFF Bayern-Förderpreis der Internationalen Kurzfilmwoche Regensburg 2020.


T A I W A S T E – Ausstellungseröffnung

Apartment der Kunst / apartment of art München
eine Ausstellung von Patrik Thomas

Eröffnung: Samstag 21. September 2019 15 – 19 Uhr
Ausstellung: 21. September 2019 – 11. Oktober 2019

Mit der Ausstellung T A I W A S T E von Patrik Thomas beschließen wir die Ausstellungssaison 2019 im Apartment der Kunst. Patrik Thomas wurde 1988 in Bad Homburg geboren. 2011 machte er seinen BA/Arts and Filmmaking in London. Seit 2012 studiert er an der AdBK in München bei Julian Rosefeldt.

Er war 2018 der ausgewählte Münchner Stipendiat des von uns organisierten und mit unseren Partnern, dem Kulturreferat der LH München und dem Goethe Institut, realisierten Austauschprogramms mit dem Taipei Artist Village in Taipei.
Während seiner zweimonatigen Residenz in Taipei realisierte Thomas eine Arbeit zur dezentralisierten Lagerung von Atommüll. Wie überall auf der Welt gibt es in Taiwan ein Problem mit der Lagerung von atomarem Abfall. Nachdem alle Versuche seitens der Taiwanesischen Regierung, den Müll im Ausland zu lagern, gescheitert sind, wird nun nach neuen Möglichkeiten gesucht:

Der Plot: Die Regierung trifft eine neue Entscheidung, um das Problem des „atomic waste“ zu lösen. Eine neue dezentrale Speicherstrategie. Jeder Bürger wird per Gesetz und unter Androhung von Strafe dazu verpflichtet, bei sich zu Hause eine kleine Menge radioaktiven Abfalls in Form eines „Mini-Castoren“ zu lagern. Der Film begleitet zwei Regierungsangestellte bei ihrem täglichen Kampf um die Neuverteilung des Atommülls an alle taiwanesischen Bürger.
Realisiert werden konnte das gesamte Projekt durch die intensive Unterstützung des Taipei Artist Village, welches den Kontakt zu lokalen Aktivisten, Künstlern und einem Team junger Sozialarbeiter herstellte, die gemeinsam mit Patrik Thomas beschlossen, diese Fiktion in Realität zu transferieren. Es wurde eine gefakte Firma namens TAIWASTE gegründet, die namentlich auf die staatliche Elektrizitätsgesellschaft TAIPOWER Bezug nimmt und so dem ganzen einen offiziellen Anstrich verlieh. Studenten der Kunst & Design Fakultät haben überzeugend echt aussehende kleine Atommüllbehälter geschaffen und zwei gecastete Schauspieler, die als Regierungsbeamte fungierten, gingen damit von Wohnung zu Wohnung, um die Behälter dort abzugeben.
Hieraus entstand eine ca. 25 Minuten lange Doku-Fiktion, die beim Betrachter, ob der gezeigten Reaktionen, zu ungläubigem Kopfschütteln führt, ihn zum Lachen bringt, und es ihm schlussendlich im Halse stecken läßt.

Als Score des Films ist in unterschiedlichsten Variationen Beethovens „Für Elise“ zu hören. Denn (jeder der schon einmal in Taiwan war weiß das) sobald diese Melodie durch die Gassen schallt, denkt jeder Taiwanese daran, den Müll auf die Straße zu bringen.
In seiner Einzelausstellung im Apartment der Kunst wird der Film Taiwaste erstmals im Rahmen einer inszenierten Raum-Sound Installation zu sehen sein. Wir freuen uns auf viele Besucher und Filmfans.

Patrik Thomas ist zur Eröffnung anwesend.

www.apartmentofart.org